Fliege Erika – Vom Banksafe in die HSG-Kunstsammlung

Riklins Stubenfliege wird an der Universität St.Gallen eingeweiht

Nächsten Montag ist es soweit: Die Stubenfliege namens Erika trifft an der Universität St.Gallen (HSG) ein. Sie wird im Wagen auf den Rosenberg transportiert, nachdem sie einige Wochen im Safe der UBS Teufen AR gelegen hatte. Die offizielle Einweihung des neuen Kunstwerks findet am Montag, 2. März um 11 Uhr im Hauptgebäude statt. Anschliessend wird Erika mit Saugnäpfen in den Boden eingelassen. In Anwesenheit von einigen Bewohnern aus dem deutschen Deppendorf – Erikas Geburtsgemeinde.

Hinter dem Werk stecken die Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin vom St.Galler Atelier für Sonderaufgaben. Ihr neues Werk Erika ergänzt die hochklassige Kunst-sammlung der HSG – prominent zwischen Arbeiten von Tàpies, Richter oder Signer. (vgl. letzte Medienmitteilung vom 15.12.2014)

Ablauf vom Montag, 2. März 2015

09.00 Uhr                ERIKA wird in Teufen AR aus dem Banktresor Nr. 418 genommen.

09.30 Uhr                Transport von ERIKA im Wagen in den HSG-Park (Dufourstrasse)

10.00 Uhr                Aufstieg über die Treppe zum Hauptgebäude der Universität St.Gallen, im Beisein von Dr. Hans-Dietrich Reckhaus, Stifter des Kunstwerks, und einer kleinen Deppendorfer Delegation

10.15 Uhr                Ankunft und Begrüssung durch Markus Brönnimann, Verwaltungs-direktor der Universität St.Gallen

10.30 Uhr                Letzte Vorbereitungen „Einlassung ERIKA“

11.00 Uhr                Einweihung des Riklin-Werks “ERIKA“, im Beisein des Rektors Prof. Dr. Thomas Bieger und der Präsidentin der Kunstkommission der Universität St.Gallen, Prof. Dr. Yvette Sanchez

11.30 Uhr                Beginn Apéro und Shootings, u.a. Versiegelung des Kunstwerks

Deppendorfer Delegation anwesend

Extra zu den Einweihungsfeierlichkeiten wird eine kleine Gruppe aus dem deutschen Bielefeld-Deppendorf (Erikas Geburtsort) einfliegen, die Teil der Kunstaktion „Fliegen retten in Deppendorf“ 2012 war. Unter ihnen auch das Gewinnerpaar, Andrea und Ulrich Höhne, die mit der Fliege Erika per Hubschrauber und Linienflug in den Wellness-Urlaub flog.

„Umstrittener Star“

Das Westfalen-Blatt ernannte Erika posthum zum „umstrittenen Star“ an der Universität St.Gallen. Seit bekannt wurde, dass eine tote Stubenfliege die HSG-Kunstsammlung ergänzen wird, sind die Meinungen an der HSG geteilt. Die Reaktionen innerhalb der Studentenschaft reichen von Begeisterung bis Unverständnis: Die einen lassen sich vom Werk der Riklins inspirieren, andere fühlen sich provoziert. Der temporär installierte Filmtrailer zur „Story behind“ scheint vielen unglaubwürdig. Laut dem Hausdienst der HSG wird der Filmvorführung immer wieder mal der Stecker gezogen.

Kunstvermittlung

Damit das Werk der Riklins nicht (nur) eine „absurde Geschichte“ bleibt, ist eine Vorlesungsreihe an der HSG mit dem Stifter und Unternehmer Dr. Hans-Dietrich Reckhaus geplant, die den Hintergrund und Kontext des Kunstwerks beleuchtet. Die erste Vorlesung findet am Montag, den 2. März 2015, um 14 Uhr im Hauptgebäude statt.

Kann Kunst die Wirtschaft beeinflussen? Erika steht für die Symbiose von Kunst und Wirtschaft, ethischem Denken und Handeln im ökonomischen Umfeld. Sie stellt sich wortwörtlich in den Weg der Gesellschaft und provoziert den Diskurs über das zwiespältige Verhältnis zwischen Mensch und Insekt.

Rückblick für den schnellen Leser

Was ist „Fliegen retten in Deppendorf“

„Fliegen retten in Deppendorf“ ist eine vermeintlich absurde Kunstaktion zwischen Kunst, Wirtschaft und Natur. Ein „gelebter Kafka“, so die Riklin-Brüder. Sie hat das Ziel, einen Diskurs über den Wert einer Fliege auszulösen, indem das zwiespältige Verhältnis zwischen Mensch und Insekt thematisiert wird. Der Wandlungsprozess vom Insekten-killer zum Insektenretter wird sichtbar.

Was bisher geschah

Die erste kollektive Fliegenrettung fand am 1. September 2012 mit der Bevölkerung von Deppendorf (D) statt. Ein Dorffest führte mit dem weltweit ersten Flugticket für ein Insekt zum kuriosen Höhepunkt: Eine der geretteten Fliegen, Erika, flog für drei Tage in ein Wellnesshotel. Insgesamt wurden 902 Fliegen gerettet. Am 6. Oktober 2012 wurde in Deppendorf eine Gedenkstätte errichtet. Fliege Erika wurde am 24. Oktober 2012 zur Ikone der Insektenwelt erklärt. Mehr Infos unter www.fliegenretten.de

Wer steckt dahinter

Im Auftrag von Dr. Hans-Dietrich Reckhaus, Bielefelder Unternehmer für Insekten-bekämpfungsmittel der Reckhaus GmbH & Co. KG, erfanden die St.Galler Konzept-künstler Frank und Patrik Riklin vom Atelier für Sonderaufgaben (bekannt auch als Erfinder des ersten «Null Stern Hotel» der Welt) die Idee der Gegenbewegung und der Aktion: Fliegen retten statt töten.

Was ist daraus entstanden

Aus Kunst wurde Ernst – ein radikaler Unternehmenswandel entstand: Das Gütesiegel Insect Respect strebt eine ausgeglichene Bekämpfung an. Für die Anzahl Insekten, die mit einem Produkt bekämpft werden, wird eine Ausgleichsfläche geschaffen. 2014 wurde Dr. Reckhaus beim Querdenker-Award in München zum „Vordenker des Jahres“ ausgezeichnet. 2016 soll der Film „It all began with Erika“. von Frank und Patrik Riklin über die kafkaeske Verwandlung eines Insektenkillers in die Kinos kommen.

Hinweis an die Redaktion

Für Rückfragen stehen zur Verfügung:

Frank und Patrik Riklin, Atelier für Sonderaufgaben, info@sonderaufgaben.ch

Tel 071 222 10 90 oder 078 760 35 96

Dr. Hans-Dietrich Reckhaus, Unternehmer und HSG-Alumnus, hd.reckhaus@reckhaus.ch

Tel 071 330 05 35

Prof. Dr. Yvette Sánchez, Präsidentin HSG-Kunstkommission, yvette.sanchez@unisg.ch

Tel 071 224 25 66 oder 079 657 53 04

Bei Interesse an Pressebildern finden Sie im Anhang zwei Bilder, die Ihnen kostenlos zur Verfügung stehen. (u.a. Fliege Erika im Banksafe der UBS Teufen)

Aktuelle Pressebilder der Einlassung ab 14 Uhr

Für Printmedien stehen am Montag nach der offiziellen Einweihung (14 Uhr) kostenlose Pressebilder von Erikas Einlassung an der Universität St.Gallen unter folgendem Link https://www.dropbox.com/sh/av19v3c6cyhbnov/AADseCTCmhXQglBL11fVsGG8a?n=79949769 zur Verfügung.

Weitere Informationen unter: Facebook, www.fliegenretten.de, www.sonderaufgaben.ch